Was bedeutet Digitalisierung für die öffentlichen Räume und für das Zusammenleben in der Stadt? Was hat sich schon geändert, was wird sich noch ändern?
Zum Thema „Digitalisierung öffentlicher Räume“ in der Veranstaltungsreihe „Zukunft Stadt“ kamen am vergangenen Montag, den 25. November 2019, um 18 Uhr etwa 50 Interessierte im Freizeitheim Vahrenwald zusammen. Nach einer Begrüßung durch unseren Vorstandsvorsitzenden Manfred Müller übernahm die Leiterin unserer Geschäftsstelle Rebekka Jakob die Moderation der Veranstaltung.
Als ersten Impulsredner duften wir Herrn Dr. Jens Libbe vom Deutschen Institut für Urbanistik (difu) begrüßen. Er betonte in seinem Vortrag „Wirkungen der Digitalisierung im Raum“, dass Digitalisierung kein Selbstzweck sein sollte, sondern immer einen dienenden Charakter für die Stadt besitzen muss. Als in diesem Kontext besonders relevante Bereiche hob Herr Dr. Libbe Energie, Mobilität, Handeln und Produktion hervor. Zurzeit sei es noch zu früh genaue Zahlen zu nennen, Trends in den Auswirkungen der Digitalisierung ließen sich jedoch schon erkennen. So führe etwa der wachsende Online-Handel dazu, dass das Angebot des lokalen Einzelhandels immer kleinteiliger werde und schneller wechsle. Das zentrale Thema der Zukunft sei demnach die (Um-)Verteilung und Gestaltung vom öffentlichen Raum in Folge von Digitalisierung.
Im Anschluss referierte Sven Krüger, der Digitalisierungsbeauftragte der Landeshauptstadt, über die Digitalisierungsstrategie Hannovers. Er stellte heraus, dass es sich um einen Veränderungsprozess im gesamten Lebensraum Stadt handle und Hannover sich „auf den Weg gemacht“ habe. Nicht zuletzt durch das Onlinezugangsgesetz, das die Verwaltung verpflichtet bis Ende 2022 flächendeckend alle Dienstleistungen digital zur Verfügung zu stellen, habe das Thema hohe Priorität. Als die vier zentralen Handlungsfelder benannte Herr Krüger:
- Infrastruktur (z. B. WLAN)
- Digitale Dienstleistungen (z. B. Urkundenportal, webKITA)
- Innovation (z. B. Mobiles Arbeiten)
- Fachkonzepte (z. B. eBeteiligung, Medienentwicklungsplan)
Nach diesen spannenden Impulsen wurde der Marktplatz eröffnet, auf dem sich sechs Digitalprojekte aus Hannover vorstellten: Der AHA Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover mit ihrer Müllmelde-App Hannover Sauber, die Urbane Logistik – Initiative Stadt Hannover, die Region Hannover mit der App Bike Citizens, der Hafven, Politik zum Anfassen e. V. mit ihrer App PLACEm und Graphmasters mit ihrer Navigations-App NUNAV.
In der abschließenden Diskussionsrunde gefiel den Besucher*innen besonders, welche Vielfalt an digitalen Projekten in Hannover bereits besteht. Aber auch die Projekte freuten sich über die Rückfragen und den so entstandenen, gelungenen Austausch. In Zukunft wird uns die Digitalisierung im alltäglichen Leben wohl immer stärker begleiten. Wir bleiben daher gespannt!
Präsentationen und Materialien aus der Veranstaltung zum Download: