Bürgerbüro Stadtentwicklung e. V.

Tel.: +49 511/70 00 934

Über bbs

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Stellenausschreibung Geschäftsstelle

Von |2023-02-28T17:51:54+01:0028.02.2023|

Geschäftsstellenleitung Bürgerbüro Stadtentwicklung

Ausschreibung

28.2.2023

Das Bürgerbüro Stadtentwicklung Hannover e. V. (bbs) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine engagierte und motivierte Geschäftsstellenleitung (m/w/d). Als Teil eines aktiven Teams setzen Sie sich für eine nachhaltige kooperative Stadtentwicklung in Hannover ein.

Zum bbs

Das bbs ist ein zentrales Element der Beteiligungskultur in Hannover. Es versteht sich als unabhängiges Kompetenzzentrum zur Stärkung der Diskursqualität im städtischen Raum. Das bbs begleitet und berät zu interdisziplinären, kooperativen Stadtentwicklungsprojekten und -prozessen. Es trägt zur öffentlichen Erörterung von Problemen, Themen und Projekten der Entwicklung in Hannover bei. Wir beraten Politik und Verwaltung in Sachen kooperativer Stadtentwicklung.

Aufgaben der Geschäftsstellenleitung

  • Leitung der Geschäftsstelle
  • Koordination und Organisation der Aktivitäten des bbs
  • Verantwortung für die Administration des Vereins
  • Führung eines kleinen Teams von Mitarbeitenden
  • Kommunikation mit dem Vorstand, Partner*innen, Sponsor*innen und Entscheidungsträger*innen aus Politik und Verwaltung
  • Repräsentation des Vereins nach außen (Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit)

Anforderungen an die Bewerber*innen

  • Sehr gute organisatorische und kommunikative Fähigkeiten und hohe soziale Kompetenz
  • Überzeugendes Auftreten und Kontaktstärke
  • Erfahrung in der Leitung von Projektteams und Teamfähigkeit
  • Strategisches Denken und schnelle Auffassungsgabe
  • Fähigkeit zum selbständigen, strukturierten Arbeiten
  • Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit
  • Engagement für die Ziele des Vereins und die nachhaltige Entwicklung der Stadt Hannover
  • Ein abgeschlossenes Studium oder vergleichbare Qualifikationen

Wir bieten

  • Eine Teilzeitstelle ab 20 Wochenstunden
  • Eine herausfordernde und abwechslungsreiche Aufgabe in einem engagierten Team
  • Ein angenehmes Arbeitsumfeld mit einer offenen und teamorientierten Kultur
  • Intensive Unterstützung in der Einarbeitung durch das Team
  • (Weiter-) Qualifizierung in Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen und im Handlungsfeld Partizipation und Moderation in der Stadtentwicklung
  • Die Möglichkeit, Ihre Ideen und Visionen für die Stadtentwicklung in Hannover einzubringen

Es erwartet Sie eine anspruchsvolle Aufgabe mit interessanten Menschen und Freiräumen zur Gestaltung ihres Arbeitsfeldes. Unsere Arbeit ist in hohem Maße digitalisiert, wir bieten gute Voraussetzungen, zeitweise im Home-Office zu arbeiten, dennoch ist die regelmäßige Präsenz in der Geschäftsstelle und bei Veranstaltungen in Hannover erforderlich.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, einschließlich eines aussagekräftigen Anschreibens, Lebenslauf und Zeugnissen, Ihrer Gehaltsvorstellung und Eintrittstermin per Mail bis zum 31.03.2023. Ihre Ansprechpartnerin im bbs ist Helene Grenzebach, info@bbs-hannover.de, Tel: 0511-70 00 934

Das Bürgerbüro Stadtentwicklung Hannover e. V. ist bestrebt, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die die Vielfalt seiner Mitarbeiter*innen und Mitglieder reflektiert und fördert. Wir begrüßen daher Bewerbungen von allen qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern, unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion oder ethnischer Herkunft.

Die Stellenausschreibung der Geschäftsstellenleitung als .pdf

Wirkungsvoll meckern, Ideen umsetzen und Hannover machen – Beteiligungswerkstatt für Menschen unter 30

Von |2023-02-22T04:19:32+01:0022.02.2023|

Wirkungsvoll meckern, Ideen umsetzen und Hannover machen

Beteiligungswerkstatt für Menschen unter 30

2. Februar 2023

Gemeinsam mit der Volkshochschule hat das Bürgerbüro am 2. Februar zu einer Werkstatt für junge Menschen eingeladen: Warum steht hier eigentlich keine Tischtennisplatte? Wieso gibt es Spielplätze für Senior*innen und Kinder bis 16, aber keinen Raum für junge Erwachsene? Was kannst du tun, wenn Jugendzentren geschlossen werden, wenn Laut sein und Feiern auf immer mehr Straßen und Plätzen verboten wird?

Drei Perspektiven in kleinen Gruppen

Beim Treffen ging es um Stadtentwicklung und das Zusammenspiel von Politik, Verwaltung und Bürger*innenschaft in Hannover: Was darf der Rat, was entscheidet der Bezirksrat? Und wie können junge Menschen sich und ihre Interessen wirkungsvoll einbringen? Erfahrene Akteur*innen aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft waren da, um Fragen zu beantworten: An wen kannst du dich wenden und wie dein eigenes Anliegen einbringen? Wer hilft dir konkret weiter und wie wird Hannover eine jugendgerechte Stadt?

In kleinen Gruppen blickten wir aus unterschiedlichen Perspektiven auf konkrete Projekte und Ideen. Wir hatten gute, ermutigende Beispiele und inspirierende Akteur*innen da, die ihre konkreten Schritte erläutert haben und  für Fragen zur Verfügung standen. Welche Wege führen in Hannover zum Erfolg?

Ziel: Werkzeuge mitgeben

Das Ziel unseres Workshops war, junge Menschen zu empowern, ihre Projekte und Ideen erfolgreich in die Stadtgesellschaft einzubringen und zur Umsetzung zu bringen. Ebenso war es wichtig, konkretes Handwerkszeug an die Hand zu geben, Know How, Kontakte, Vorgehensweisen und Beratungen zu vermitteln, damit die Teilnehmenden mit ganz konkreten Handlungsoptionen nach Hause gehen.

Netzwerke und langer Atem

Es wurde deutlich, dass für den Erfolg von Initiativen der Aufbau eines guten Netzwerks wichtig ist. Zu diesem Netzwerk gehören auch Politik und Stadtverwaltung – sie haben im Idealfall ein offenes Ohr und können weiterhelfen. Insbesondere in den Bezirksräten, aber auch auf Ratsebene sind Menschen ansprechbar und freuen sich über Ideen. Wer seitens der Verwaltung Zurückweisung erlebt, darf sich davon nicht entmutigen lassen: Die Suche nach engagierten Fürsprecher*innen hat sich für die anwesenden Initiativen gelohnt.

Weiterhin wurde klar, dass die Bildung einer offiziellen Interessengemeinschaft – z. B. eines Vereins – Türen öffnet, etwa zu Förderung und Finanzierungsmöglichkeiten.

Kritik am System

Leider ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein langer Atem und Durchhaltevermögen nötig sind: Es  kann dauern, bis sich die richtige Person angesprochen fühlt, die notwendigen Weichen für eine Idee oder ein Projekt zu stellen.

Entsprechend beschrieb eine Teilnehmerin ihre Frustration: An sie wird die Erwartung herangetragen, zu Veranstaltungen zu kommen und geduldig den langsamen, mühsamen Prozess im etablierten System mitzugehen. Sie aber wolle draußen auf der Straße was machen und hole sich im Zweifelsfall eine Flex, um obdachlosenfeindliche Armlehnen an Bänken zu entfernen. Der Appell der jungen Akteur*innen ist deutlich: Sie erwarten von den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auch das Bemühen, zu ihnen zu kommen und die Probleme vor Ort anzugehen, ohne lange, teils zermürbende Prozesse.

Ausblick

Wie geht es weiter? Die Werkstatt soll im selben Format erneut angeboten werden, das Bürgerbüro freut sich hierzu über Anregungen. Außerdem ist angedacht, einen Konferenz für Stadtmacher*innen in Hannover durchzuführen. Bleiben Sie über unseren Newsletter informiert!

Dankeschön!

Unser besonderer Dank gilt den Expert*innen, die uns diese Werkstatt ermöglicht haben und unsere Gäste beraten haben:

Bendedikt Schlund – Projekt „Bremer Damm“

Arthur Zaletskiy – OUR COURT e. V.

Béla Mokrys (Stadtbezirksrat Mitte)

Petra Köster (Stadtbezirksrat Mitte)

Iyabo Kaczmarek (Rat der Stadt Hannover)

Jan Kähler (Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Sport, Bäder und Eventmanagement)

Edda Rabe (Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Planen und Stadtentwicklung)

Ressourcen zum Thema selbstgemachte Stadtentwicklung

Wie geht die kreative Nutzung von Freiräumen in der Stadt? Wie funktioniert die Aneignung von Freiräumen durch unterschiedliche Nutzergruppen? Die Freiraum-Fibel liefert Antworten, zeigt mögliche Handlungsspielräume und die rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Nutzung von Freiräumen.

Ansprechpersonen für das Thema BürgerInnenbeteiligung in Hannover

Bürgerbüro Stadtentwicklung Hannover

Braunstr. 28

30169 Hannover

Tel.: 0511/7000934

info@bbs-hannover.de

www.bbs-hannover.de

Fortbildungen, Beratung, Vermittlung von erfahrenen BeraterInnen und ModeratorInnen

Freiwilligenzentrum Hannover

Georgstraße 8a

30159 Hannover

Tel.: 0511/3003446

info@freiwilligenzentrum-hannover.de

www.freiwilligenzentrum-hannover.de

Werktags von 10-16 Uhr ist das Freiwilligenzentrum geöffnet

Förderung des freiwilligen Engagements in Hannover

Verbesserung der Rahmenbedingungen für das freiwillige Engagement

AnsprechpartnerInnen Innerhalb der Stadtverwaltung

Telefonische Zentrale & Auskunft der Stadtverwaltung

Tel.: 168-0

Stadtbezirksprotale

Die Stadtbezirksportale Hannover: Umfangreiche Informationen zu den 13 Stadtbezirken in Hannover.

Bürgerbüro im Rathaus

Trammplatz 2

30159 Hannover

Tel.: +49 511 168-45252

Stadtbezirksmanager*innen

Stadtbezirk 1: Mitte

Claudia Göttler

Tel.: +49 511 16841145

claudia.goettler@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 2: Vahrenwald-List

Adem Öktem

Tel.: +49 511 16841151

18.62.02.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 3: Bothfeld-Vahrenheide

Dietmar Krebs

Tel.: +49 511 16842614

18.62.03.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 4: Buchholz-Kleefeld

Kathrin Rembecki

Tel.: +49 511 16841146

18.63.05.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 5: Misburg-Anderten

Ursula Herzog-Karschunke

Tel.: +49 511 16842568

18.63.05.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 6: Kirchrode-Bemerode-Wülferode

Stefanie Seeliger

Tel.: +49 511 16841186

18.63.06.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 7: Südstadt-Bult

Birte Groenigk

Tel.: +49 511 16846380

18.63.07.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 8: Döhren-Wülfel

Sven Berger

Tel.: +49 511 168-41189

18.63.08@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 9: Ricklingen

Sonja Schwarze

Tel.: +49 511 16848558

18.63.09.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 10: Linden-Limmer

Funda Yıldız

Tel.: +49 511 16845155

18.63.10.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 11: Ahlem-Badenstedt-Davenstedt

Anja Sufin

Tel.: +49 511 16845262

18.63.11.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 12: Herrenhausen-Stöcken

Darius Pilarski

Tel.: +49 511 16844861

18.62.12.sbm@hannover-stadt.de

Stadtbezirk 13: Nord

Stephan Kaczmarek

Tel.: +49 511 16841157

18.62.13.sbm@hannover-stadt.de

Ansprechpartnerin in der Stadtverwaltung Hannover für das Leitthema Demokratische Teilhabe

Frau Nima Moraghebi

Fachbereich Soziales – Bereich 50.62

Blumenauer Straße 5-7

30449 Hannover

Tel. +49 511 168-36466

Nima.Moraghebi@hannover-stadt.de

Fraktionen im Rat

SPD

Friedrichswall 15

30159 Hannover

spd@hannover-stadt.de

http://www.spd-ratsfraktion-hannover.de/

Tel.: +49 511 16845549

Bündnis 90/Die Grünen

Senior-Blumenberg-Gang 1

30159 Hannover

gruene@Hannover-stadt.de

www.gruene-hannover.de

Tel.: +49 511 16845433

CDU

Osterstraße 60

30159 Hannover

CDU-Rat@Hannover-Stadt.de

www.cdu-hannover.de

Tel.: +49 511 168 455 28

FDP

Hildesheimer Straße 7

30169 Hanover

fdp@hannover-stadt.de

www.fdp-ratsfraktion.de

Tel.: +49 511 16845659

Die Linke.

Leinstraße 16

30159 Hannover

postmaster@linksfraktion-hannover.de

www.linksfraktion-hannover.de

Tel.: +49 511 16846348

Jahresbericht 2022

Von |2023-02-22T04:07:15+01:0001.02.2023|

Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „ZUKUNFTinnenSTADT“ haben wir zahlreiche spannende Diskussionen geführt. Unter anderem ging es um die Themen Wohnen, Kultur und Straßen in der Innenstadt. Wir haben aber nicht nur Veranstaltungen durchgeführt. Wer ausführlich über unsere Aktivitäten in 2022 erfahren möchte, wird in unserem Jahresbericht fündig, den wir zum Download bereitstellen. Viel Spaß beim Lesen!

So gelingt die kooperative Transformation der Innenstadt Hannovers

Von |2023-01-05T16:01:26+01:0005.01.2023|

So gelingt die kooperative Transformation der Innenstadt Hannovers

Elfte Veranstaltung des Citydialogs ZUKUNFTinnenSTADT des Bürgerbüro Stadtentwicklung

3. November 2022, Enno Luchtmann

Über den Tellerrand schauen und Experimente wagen: Was muss passieren, damit die kooperative Transformation der Innenstadt gelingt?

Die elfte und finale Veranstaltung des Bürgerbüro Stadtentwicklung zum Citydialog ZUKUNFTinnenSTADT fand am 03. November 2022 in der VHS statt. Die 50 Teilnehmenden zeigten, dass auch nach dieser langen und breitgefächerten Beteiligungsreihe das Interesse am Innenstadt-Prozess weiter groß ist.

Oliver Seidel von den Cityförstern zeigte innovative Beispiele aus anderen Großstädten und kommentierte, dabei blieb die mögliche Projektion auf Hannover immer im Blick.

Auszüge aus dem Vortrag von Oliver Seidel, Cityförster: Ecovillage, die Leine in der Innenstadt und das Platzprojekt in Hannover. (c) Cityförster

In kleinen Gruppen entwickelten die Teilnehmenden Fragen zu Oliver Seidels Input und sprachen über die Zukunft der Stadtentwicklung in Hannover. In der Diskussion wurde klar, welche Herausforderungen als besonders wichtig wahrgenommen, und somit im Prozess der Stadtentwicklung berücksichtigt werden sollten.

Auf einem offenen Podium wurden diese Fragen diskutiert. Besonders gefragt waren dabei unsere Gäste aus dem Rat der Stadt Hannover, die Fraktionsvorsitzenden der Mehrheitskoalition Elisabeth Clausen-Muradian (Grüne) und Lars Kelich (SPD).

Die Teilnehmenden sehnen sich danach, dass etwas passiert – und wünschen sich Teilhabe an den Entscheidungsprozessen. Sie möchten frühzeitig und transparent über Entscheidungen der Stadt informiert werden, zum Beispiel an einem zentralen Ort für Diskurs und Diskussion. Außerdem wurde der Wunsch nach einem digitalen Beteiligungsportal geäußert.

Im Publikum wurde darüber gesprochen, dass das Interesse am Dialog erhalten bleiben müsse und dass bestimmte Akteur*innen der Zivilgesellschaft auch direkt in die Umsetzung einbezogen werden sollten. Mehr Diversität in den Prozessen könne aufsuchende Beteiligung an Schulen ermöglichen, damit mehr junge Menschen eingebunden werden.

Für die Entwicklung der Innenstadt von Hannover wird es von Bedeutung sein, über den Tellerrand zu schauen, Experimente zu wagen und inspiriert von den Erfolgen anderer Veränderungen anzugehen. Dafür müssen an den richtigen Stellen Tabus überwunden werden, wie z.B. der Rückbau des Cityrings. Die Leitprojekte sollten dabei gemeinschaftlich angegangen werden. Da Planungen häufig zu abstrakt sind, ist gute Kommunikation besonders wichtig, um Erfolge sichtbar zu machen. Fundierte Pläne, die bereits aufwendig erarbeitet wurden und noch „in der Schublade liegen“, sollten berücksichtigt und genutzt werden.

Diese Kernbotschaften aus der Veranstaltung, zusammen mit all den weiteren Ergebnissen der gesamten Reihe gilt es nun, auf kooperative Weise in die Stadtentwicklung Hannovers umzusetzen, immer mit dem Ziel einer gerechten Stadt vor Augen.

Was plant die Stadtverwaltung für unsere Innenstadt?

Von |2023-01-09T12:21:43+01:0015.10.2022|

Was plant die Stadtverwaltung für unsere Innenstadt? “Mitte neu denken – Das Innenstadtkonzept 2035” in Diskussion

Zehnte Veranstaltung des Citydialogs ZUKUNFTinnenSTADT des Bürgerbüro Stadtentwicklung

6. Oktober 2022, Anna Finn

Was plant die Stadtverwaltung für unsere Innenstadt? Diese Frage stellte das Bürgerbüro gemeinsam mit der Volkshochschule am 6.10.2022. Eingeladen waren Stadtbaurat Thomas Vielhaber, Melanie Botzki vom Projektteam Innenstadtdialog und Bernd Michaelis vom Amt für Umwelt und Stadtgrün. Anlass der Frage war der Citydialog ZUKUNFTinnenSTADT, mit dem das Bürgerbüro den Innenstadtdialog der Stadtverwaltung begleitete.

Stadtbaurat Vielhaber präsentierte das Innenstadtkonzept 2035 als Ergebnis des Dialogs. Die 70 Teilnehmenden hatten daraufhin im großen Saal der Volkshochschule Hannover die Möglichkeit über Kultur, Verkehr, Grün und “dritte Orte” zu diskutieren. An vier “Marktstände”, die sich an bestimmten Leitprojekten des Konzepts orientierten, trafen sie neben Verwaltungsmitarbeiter*innen auch Expert*innen aus der Zivilgesellschaft, die im Gespräch mit den Gästen ihre Standpunkte vermittelten.

Der Marktstand “Klimaanpassung und Grün in der Innenstadt am Beispiel Leineuferpark” wurde von Bernd Michaelis betreut. Er wurde von der Stadtplanerin und Architektin Karin Kellner und Heiko Heybey, Initiator der Leinewelle, unterstützt. Es trafen so unterschiedliche Interpretationen aufeinander, die aber viele Gemeinsamkeiten bargen: Die politisch beschlossenen Klimaziele können nur erreicht werden, wenn 50% weniger Auto gefahren wird. Die dreispurige Straße am Leibniz-Ufer trennt die Calenberger Neustadt von der Altstadt und galt politisch als unantastbar. Dies soll sich jetzt ändern: Naturnahe Umgestaltungen und die Zusammenführung von Altstadt und Calenberger Neustadt stehen im Vordergrund. Von den Gästen wurde angeregt, mit Pop-Up-Grün und Flohmärkten die Fahrbahn umzunutzen. Das Management von Regenwasser wurde als wichtiges Thema genannt.

Der Marktstand “Lokale Verkehrswende – Integriertes Mobilitätskonzept” wurde von Stadtbaurat Thomas Vielhaber betreut. Er erläuterte die Verkehrssituation aus Sicht der Stadtverwaltung und stellte das städtische Konzept zur Diskussion. Dirk Hillbrecht, Vorstandsmitglied des ADFC Stadt Hannover, steuerte ebenfalls wichtige Impulse und Informationen bei.

Es bestand große Einigkeit sowohl bei der Diagnose als auch bei den Vorstellungen zur Lösung. Einhellig bemängelt wurde der enorme Platzverbrauch durch Autos – zu breite Straßen, zu viel Parkraum für den ruhenden Verkehr. Durchaus selbstkritisch wurde ein aggressives Gegeneinander aller Verkehrsteilnehmenden konstatiert – dabei ist doch jede*r auch mal mit dem Auto, Rad oder zu Fuß unterwegs. Eine kluge Umverteilung und Optimierung der Infrastruktur soll eine „Befriedung“ sowie entspannteres Fortkommen für alle bewirken. Schwerpunkte sollten in folgenden Bereichen gesetzt werden, etliche davon sind im städtischen Konzept vorgesehen:

  • Taschenprinzip: Erreichbarkeit JA – Durchgangsverkehr NEIN! Für mobilitätseingeschränkte Menschen wird die Erreichbarkeit durch dieses Konzept verbessert.
  • Prioritäten bei Übergängen ändern: nicht immer Autos den Vorrang geben!
  • Umverteilung des Straßenraumes nötig aufgrund neuer Bedarfe (mehr Radverkehr)
  • Logistikverkehr bündeln, Waren sollen am Rand der Innenstadt auf kleinere Fahrzeuge umgeladen werden
  • Shuttlesysteme aufbauen, Park and Ride sollte näher an die City herangeführt und auch quantitativ ausgebaut werden.

Nach Meinung der meisten Teilnehmer*innen könnten die Verkehrsplaner*innen der Stadt ruhig noch mutigere Schritte vorsehen, damit das von allen unterstützte Ziel auch erreicht wird: Flächen für Grünbereiche und Aufenthaltsqualität gewinnen, saubere Luft und Verkehrssicherheit erhöhen. Das städtische Verkehrskonzept wird im Frühjahr 2023 in den Ausschüssen diskutiert.

Der Marktstand “Kultur als Leitfunktion in der Innenstadt?” wurde von Melanie Botzki betreut. Sie wurde von Merle Nowack aus der Agentur für Zwischenraumnutzung unterstützt. Zentrale Themen waren Diversität der bestehenden Planung und Überwindung der Grenzen des Kulturdreiecks. Was passiert abseits des Kulturdreiecks (zwischen Staatsoper, Schauspiel und Künstlerhaus)? Angesprochen wurden die Qualitäten von anderen Quartieren der Innenstadt. Dabei stand klar die Frage im Vordergrund, inwiefern andere Kulturhintergründe und Menschen mit Migrationsgeschichte am Dialog zur Innenstadt berücksichtigt oder beteiligt wurden.

Die Fokussierung auf das Kulturdreieck berücksichtigt zudem die dezentralen Leerstände in Hannovers Innenstadt nicht. Es wurde vorgeschlagen, dass die Stadt diese Ladenflächen anmietet und niederschwellige Zugänge für Kunst- und Kulturschaffende schafft. Die Kooperation mit anderen Akteur*innen in Innenräumen der Innenstadt stand ebenfalls zur Debatte. Zu den öffentlichen Räumen im Kulturdreieck selbst wünschten sich die Gäste (räumliche und digitale) Anknüpfungspunkte. Für die Belebung und Nutzung dieser Flächen wurde vorgeschlagen, Initialveranstaltungen durchzuführen, um sie sichtbar zu machen. Der Zugang zu diesen Flächen sollte möglichst einfach und unbürokratisch gestaltet werden. Straßenmusik und Versammlungen dauerhaft auf diesen Flächen zu erlauben, könnte ein möglicher Schritt sein.

Der Marktstand “Dritte Orte in der Innenstadt: Orte der Begegnung und des Diskurses der Stadtgesellschaft” wurde aufgrund von Krankheit leider nicht durch die Verwaltung betreut. Trotzdem tauschten sich die Gäste mit Sebastian Cunitz vom Cameo Kollektiv über neue, kuratierte öffentliche Orte in der Innenstadt aus. Vor allem die Idee von Kälte- und Wärmeorten in Zeiten der Klimakrise und steigenden Energiekosten wurde begrüßt. Die Transformation der Innenstadt biete viele Themen, zu denen es einen hohen Bedarf an Austausch und Verstetigung gibt und die Stadt tut gut daran, Begegnungsorte auch abseits des bisher bekannten zu schaffen und Menschen zum Verweilen einzuladen.

Im abschließenden Plenum stellten die Gäste blitzlichtartig ihre wichtigsten Erkenntnisse aus den Gruppen vor (siehe Galerie unten). Es wurde ein Ausblick geboten auf kommende Aktivitäten der Stadt sowie des Bürgerbüros, das als finale Veranstaltung zur Reihe ZUKUNFTinnenSTADT im kommenden Monat einladen wird, das Innenstadtkonzept und kooperative Stadtentwicklung gemeinsam mit Vertreter*innen der Politik zu diskutieren.

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