So gelingt die kooperative Transformation der Innenstadt Hannovers

Elfte Veranstaltung des Citydialogs ZUKUNFTinnenSTADT des Bürgerbüro Stadtentwicklung

3. November 2022, Enno Luchtmann

Über den Tellerrand schauen und Experimente wagen: Was muss passieren, damit die kooperative Transformation der Innenstadt gelingt?

Die elfte und finale Veranstaltung des Bürgerbüro Stadtentwicklung zum Citydialog ZUKUNFTinnenSTADT fand am 03. November 2022 in der VHS statt. Die 50 Teilnehmenden zeigten, dass auch nach dieser langen und breitgefächerten Beteiligungsreihe das Interesse am Innenstadt-Prozess weiter groß ist.

Oliver Seidel von den Cityförstern zeigte innovative Beispiele aus anderen Großstädten und kommentierte, dabei blieb die mögliche Projektion auf Hannover immer im Blick.

Auszüge aus dem Vortrag von Oliver Seidel, Cityförster: Ecovillage, die Leine in der Innenstadt und das Platzprojekt in Hannover. (c) Cityförster

In kleinen Gruppen entwickelten die Teilnehmenden Fragen zu Oliver Seidels Input und sprachen über die Zukunft der Stadtentwicklung in Hannover. In der Diskussion wurde klar, welche Herausforderungen als besonders wichtig wahrgenommen, und somit im Prozess der Stadtentwicklung berücksichtigt werden sollten.

Auf einem offenen Podium wurden diese Fragen diskutiert. Besonders gefragt waren dabei unsere Gäste aus dem Rat der Stadt Hannover, die Fraktionsvorsitzenden der Mehrheitskoalition Elisabeth Clausen-Muradian (Grüne) und Lars Kelich (SPD).

Die Teilnehmenden sehnen sich danach, dass etwas passiert – und wünschen sich Teilhabe an den Entscheidungsprozessen. Sie möchten frühzeitig und transparent über Entscheidungen der Stadt informiert werden, zum Beispiel an einem zentralen Ort für Diskurs und Diskussion. Außerdem wurde der Wunsch nach einem digitalen Beteiligungsportal geäußert.

Im Publikum wurde darüber gesprochen, dass das Interesse am Dialog erhalten bleiben müsse und dass bestimmte Akteur*innen der Zivilgesellschaft auch direkt in die Umsetzung einbezogen werden sollten. Mehr Diversität in den Prozessen könne aufsuchende Beteiligung an Schulen ermöglichen, damit mehr junge Menschen eingebunden werden.

Für die Entwicklung der Innenstadt von Hannover wird es von Bedeutung sein, über den Tellerrand zu schauen, Experimente zu wagen und inspiriert von den Erfolgen anderer Veränderungen anzugehen. Dafür müssen an den richtigen Stellen Tabus überwunden werden, wie z.B. der Rückbau des Cityrings. Die Leitprojekte sollten dabei gemeinschaftlich angegangen werden. Da Planungen häufig zu abstrakt sind, ist gute Kommunikation besonders wichtig, um Erfolge sichtbar zu machen. Fundierte Pläne, die bereits aufwendig erarbeitet wurden und noch „in der Schublade liegen“, sollten berücksichtigt und genutzt werden.

Diese Kernbotschaften aus der Veranstaltung, zusammen mit all den weiteren Ergebnissen der gesamten Reihe gilt es nun, auf kooperative Weise in die Stadtentwicklung Hannovers umzusetzen, immer mit dem Ziel einer gerechten Stadt vor Augen.