„Wie WIR Hannover wollen“ – Unsere Stadt gemeinsam denken und gestalten!
WIE WIR HANNOVER WOLLEN – Unsere Stadt gemeinsam denken und gestalten!
Vier Jahre Dialog, eine gemeinsame Ernte
13. Juli 2025, Kristina Pritzl
In den vergangenen vier Jahren hat das Büro für Beteiligungskultur und Stadtentwicklung e.V. (bbs) zahlreiche Veranstaltungen, Aktionen und Beteiligungsaktivitäten zur Zukunft der Innenstadt Hannovers konzipiert, durchgeführt und dokumentiert. Diese vielfältigen Begegnungen mit Bürger*innen, Initiativen, Fachleuten und städtischen Akteuren waren geprägt von offenen Gesprächen, kreativen Ideen und konstruktiven Auseinandersetzungen. Dabei ging es stets um die zentrale Frage: Wie kann Hannovers Innenstadt so beschaffen sein, dass sich alle in ihr wohlfühlen – heute und morgen?
Aus der Summe dieser Aktivitäten, den Erfahrungen, Gesprächen und Impulsen ist ein facettenreiches Bild entstanden – ein Innenstadtporträt, das nicht am Reißbrett entworfen wurde, sondern aus gelebter Beteiligung heraus entstanden ist. Am 19. Juni 2025 haben wir dieses kollektive Wissen erstmals gebündelt und öffentlich vorgestellt: die wichtigsten Erkenntnisse, die drängendsten Forderungen und konkrete Empfehlungen für die nächsten Schritte für eine Innenstadt der Zukunft für und mit allen. Unser Ziel ist ein ergebnisbericht, der Stadtverwaltung, Politik und Zivilgesellschaft als kompakte und richtungsweisende Grundlage für zukünftige Entscheidungen dienen soll.
Die Ernte ist eingefahren – jetzt geht es darum, sie gut zu verwerten.
Was braucht die Innenstadt, damit sie allen gerecht wird?
Diesen und weiteren Fragen sind wir gemeinsam mit der Stadtgesellschaft nachgegangen:
- Was braucht die Innenstadt, um die Bedürfnisse unterschiedlicher Gruppen zu erfüllen?
- Welche Ansätze sind für die Innenstadt der Zukunft zentral?
- Was muss die Transformation unbedingt gewährleisten?
Unsere Rolle als bbs: Räume schaffen – für Dialog, Auseinandersetzung, gemeinsames Lernen und Mitgestaltung. Wir fördern bürgerschaftliches Engagement jenseits und mittendrin von Staat und Markt.
Vier Jahre Beteiligung – die Bilanz
In enger Verzahnung mit dem Innenstadtdialog der Landeshauptstadt Hannover und dem Blick von “außen”, “unten” und “mittendrin” haben wir die Zukunft unserer City in den Fokus genommen: Stadtspaziergänge, Planungsworkshops, Diskussions- und Expert*innenrunden bis hin zur kreativen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei “Hannover meine Hood 2024”, als Ferienaktion mit studentischer Unterstützung. Immer im Fokus: eine inklusive, nachhaltige Innenstadt für alle.
Was Hannover will – die Top 3 Wünsche:
- Mehr Grün und Natur
- Neugestaltung von Verkehrsflächen – weniger Dominanz von Autos
- Bessere Aufenthaltsqualität, mehr konsumfreie Verweilorte
Weitere zentrale Anliegen:
- Vielfalt & Nutzungsmischung: inhabergeführte Geschäfte, Wohnen, Kultur
- Kultur: mehr Open-Air, Street-Art, neue Nutzungen für Leerstand
- Sicherheit & Sauberkeit: weniger Müll, Lärm, mehr Schutz – besonders für Frauen
- Wohnen in der Innenstadt: Umnutzung von Handelsflächen, wohnbegleitende Infrastruktur
Fest steht:
Die Innenstadttransformation ist Gemeinschaftsaufgabe. Verwaltung, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssen kooperativ, transparent und frühzeitig zusammenarbeiten – mit Freiräumen zum Ausprobieren (Reallabore, Experimentierräume) und unter konsequenter Einbindung marginalisierter Gruppen.
Wie wir diskutiert haben
Bei der Veranstaltung „Wie wir Hannover wollen“ am 19. Juni 2025 diskutierten ca. 50 Teilnehmende in sechs Gruppen Perspektiven auf die Stadt. Die Teilnehmenden schlüpften in verschiedene Rollen – von marginalisierten Gruppen bis zu intensiven Nutzer*innen – und zeigten eindrücklich, wie unterschiedlich Bedürfnisse in der Stadt sind.
Was Hannover bewegt:
- konsumfreie Begegnungsorte
- mehr Schatten und Grün
- barrierefreie Informationen
- öffentliche Sichtbarkeit für Angebote der Stadt
- mehr Gemeinsinn und Verantwortung für den gemeinsamen Raum
Wie wir zusammengearbeitet haben:
In den Gruppen und der anschließenden Abschlussdiskussion wurden zentrale Anliegen nach mehr konsumfreien Orten, mehr Grünflächen und Schattenplätzen und zugänglichere Informationen z. B. über das Fahrgastfernsehen laut. Außerdem kam der Wunsch nach Orten ohne Konsumzwang im Drinnen und Draußen für Begegnung und Austausch auf, sowie mehr öffentliche Sichtbarkeit von Angeboten der Stadt für uns Bürger*innen.
Immer wieder ging es auch um ein zentrales Thema:
Wie können wir Gemeinsinn und ein echtes Miteinander stärken?
Statt sich nur auf Unterschiede zu konzentrieren, haben viele die Kraft des Verbindenden hervorgehoben.
„Schaut auf das, was uns verbindet – nicht nur auf das, was uns trennt.“
Neben den vielen konkreten Vorschlägen zur Stadtgestaltung tauchte gegen Ende der Veranstaltung eine tiefergehende Frage auf: Wie schaffen wir es, dass wir Menschen nicht nur unsere eigenen Bedürfnisse sehen, sondern Verantwortung für den gemeinsamen Raum übernehmen ihn mitgestalten und bewahren?
Diese Frage möchten wir mitnehmen – auch in unsere nächste Veranstaltung:
„Was leistet die Zivilgesellschaft in und für Hannover?“
🗓️ Am 11. September 2025
📍 In der VHS Hannover
Wir laden Sie schon jetzt herzlich dazu ein!
Zum Schluss:
Jetzt ist ein guter Moment für politische Beteiligung. Die Programme für die Kommunalwahl 2026 entstehen gerade. Bringen Sie sich ein – bei Ihrer Partei vor Ort.
Danke an alle, die sich eingebracht haben.
Hannover denkt mit. Hannover gestaltet mit.