3. StadtRadTour 2017: Frauenorte – eine Spurensuche mit Hannah Arendt, Niki de Saint-Phalle, Caroline Herschel, Lotte Kestner, Ida Ahrendholt und Grete Jürgens

Am 07.07.2017 um 14:00 • Start am Bürgerbüro Stadtentwicklung

Vom Lindener Markt über den Gartenfriedhof bis zur Liststadt. (15 km)

 

Flyer StadtRadTouren Programm 2017

Den Falter inklusive Route und Kurzbeschreibungen finden sie unter:

Falter “Frauenorte” Stadtradtouren

 

1. Kurt Lehmann, Die Umschauende in Bronze, 1957 von der Preussag aufgestellt, Leibnizufer/Clemensstraße, neben dem Ministerium für Wisesenschaft und Kunst

2. Niki de Saint-Phalle (1930-2002) schuf die drei prallen Nanas am Leibnizufer; 1974 aufgestellt mit Kurfürstin Sophie 1630-1714 , Charlotte Buff-Kestner 1753-1828 (1773-1828 in Hannover) und Caroline Herschel 1750-1848 (1750-72 und 1822-48 in Hannover). Einst Feindbild von Wutbürgern, stehen sie heute für Fröhlichkeit, Lebensfreude und Offenheit

02a. Mit Urkunde vom 20.12.1357 erhalten die Beginen Steuererleichterung, da sie durch den Bau des Beginenturms materiellen Schaden und Unannehmlichkeiten erlitten. Als Beginen (Frauen) und Begarden (Männer) wurden ab dem 13. Jh. die Angehörigen einer Gemeinschaft christlicher Laien bezeichnet. Sie führten ein frommes, keusches Leben in ordensähnlichen Hausgemeinschaften.

02b. Ada und Theodor Lessing-Volkshochschule (seit 2015 am Hohen Ufer) Ada L. 1883-1953 (1883-1907 und 1915-33 in Hannover, 1919-33 Geschäftsführerin und Leiterin der Freien Volkshochschule Hannover-Linden, ging mit ihrem Mann 1933 ins Exil nach Marienbad und floh 1938 nach England; ab 1947 Leitung des Lehrerfortbildungsheims Schloss Schwöbber bei Hameln

3. Ida-Arenhold-Brücke (1798-1863) ab 1799 in Hannover.): „Gebet und Arbeit sind die Grundpfeiler allen Gedeihens,“ so ihre Grundüberzeugung. Sie mitbegründete den Frauenverein für Armen- und Krankenpflege; Umzug als Spital 1843 in den Weißhaarschen Hof in der Bäckerstraße: seit 1844 Friederikenstift (nach der Gönnerin des Vereins Königin Friederike genannt

4. Marianne-Adrian-Weg (1931–1999) Architektin und Ehefrau des Stadtbaurates Hanns Adrian. Sie setzte sich für eine bessere öffentliche Sicht auf das Ihmezentrum ein

5. Hannah Arendt 1906-75. Geburtshaus Lindener Markt 2/ Ecke Deisterstraße. Im Innenhof lädt Hannah Arendt zum philosophischen Gespräch: „Niemand hat das Recht zu gehorchen. Im Innenhofseit 2014 Portrait H. Arendt vom Graffitikünstler Patrick Wolters (BeNeR1) zusammen mit Kevin Lasner (Koarts) im Auftrag der Hausgemeinschaft.

6. Figur der Siegesgöttin Viktoria auf der Waterloosäule (1832 eingeweiht, 46 m hoch): 5.90 m hoch, auf Kugel stehend, in getriebenem Kupferblech auf Eisengerüst, Modell von August Hengst (hann. Bildhauer 1796–1868) rechte erhobene Hand: der Siegeskranz, linke gesenkte Hand: zwei weitere Siegeskränze

06a. Hannah-Arendt-Weg (seit 1999)

7. Bilderfries am Neuen Rathaus mit Tafel 1: Mädchen aus Hannover sucht am Grab des Hildesheimer Bischofs Bernward Heilung von einem Augenleiden (um 1150) und Tafel 9: Kurfürstin Sophie schmückt 1680 den Philosophen Johann Gottfried Wilhelm Leibniz mit einem Lorbeerkranz

8. Mary Wigman 1886-1973; Geburtshaus Schmiedestr.33: Schöpferin des modernen Ausdruckstanzes. Schüler: Yvonne Georgi 1903-75 (1954-70 Ballettdirektorin in Hannover, Schüler: Yvonne Georgi, Gret Palucca und Harald Kreutzberg

9. Die Schwebende (1939) von Aristide Maillol, seit 1961 am Georgsplatz, eingeweiht von Carlo Schmid (SPD-Politiker und Staatsrechtler, geb. in Perpignan -seit 1960 Städtepartnerschaft)

09a. Der Kunstsalon der Käte Steinitz. In ihrer Wohnung in der Belle Etage des Bankhauses Basse Georgstraße 54 versammelt sie die hannoversche Kunstszene und die internationale Avantgarde. Künstler, Intellektuelle und Sammler trugen sich in das berühmte Gästebuch der Käte Steinitz (1920-61) ein, einem Kunstwerk voll konstruktivistischer Zeichnungen und dadaistischer Collagen.

10. Gartenfriedhof an der Marienstraße mit Grabstätten Nr.16: Ida Arenhold (1795-1863, Steinkreuz), Nr.21: Caroline Herschel (1750-1848, Grabplatte), Nr.29: Charlotte Kestner, geb. Buff (1753-1828, Sandsteinquader) und Nr.32: Henriette von Rüling (1756-82, das „geöffnete“ Grab)

11. Rese-Brunnen an der Fritz-Behrens-Allee. Bildhauerin Marlene Moeschke, Lebens- und Büropartnerin von Hans Poelzig schuf den phantastischen Majolikabrunnen am Emmichplatz, auch Kaskadenbrunnen genannt: ein spielerisches Aufblühen einer Wasserpflanze. Er wurde 1922 geschaffen für die Jahresschau der Arbeit in Dresden. Eine zweite Fassung, die 1922 in einer Gewerbeausstellung in München stand, schenkte der Goslarer Kaufmann Hermann Rese der Stadt Hannover. Sie wurde 1929 in Betrieb genommen.

12. Passerellenabgang mit der dreiteiligen FIgurengruppe „Frauen von Messina“ von Rolf Szymanski (1975): Black Sun Press, Quelle und Tag des Überflusses. Aufgestellt 1977 mit der Eröffnung der Passerelle. Einige sehen einen Bezug zu dem am Raschplatz nie gebauten Schauspielhaus, dessen Neubau aber schon 1970 abgesagt wurde.

12a und b. Fridastraße ( 1877 nach Tochter des Unternehmers Peick) und Lisbethstraße ((1876 nach der Tochter des Maurermeisters Leyn)

13. Elisabeth-Granier-Hof (seit 2001); (1870-1951; Pädagogin, 1896-1900 an einer Privatschule in Hannover, nach dem Studium dort 1906 Leiterin, 1914 Umzug der Schule (seit 1928 städtisch) an den Bonifatiusplatz. E. Granier zeigte Schülerinnen einen anderen Weg, als Ehe und Familie zu wählen und sich durchzusetzen (Strenge und Herzensbildung)

14. Ricarda-Huch-Schule am Bonifatiusplatz (vormals Bürgerschule mit Präparandenanstalt; prachtvoll monumentaler Bau in Neobarock von Stadtbauinspektor Paul Rowald. 1906 bezogen; am Haupteingang Schlußstein mit weisem Lehrer (bärtig), der Globus und Lehrbuch in den Händen hält, sowie Eingang für Jungen (links) und für Mädchen (rechts)

Abschluss im Cafè Treibhaus an der Ferdinand-Wallbrecht-Straße/Ecke Göbelstraße