Die NDR 1 – Zuhörer*innen unter Ihnen haben es möglicherweise bereits mitbekommen bzw. mitgehört.
Am 22. Februar waren wir von 12-13 Uhr zu Gast bei der Plattenkiste und konnten, zwischen unseren Musikwünschen, von unserer Arbeit im Bürgerbüro Stadtentwicklung berichten. Dietmar Scholich, Manfred Müller und Jamuna Putzke wurden von Jens Krause durch die Sendung geführt und zu unserer Arbeit und unseren Projekten interviewt.
Viele interessante und aktuelle Themen aus Hannover kamen auf, wie z.B. der Neu- und Ausbau von Schulen oder die Neugestaltung der Fahrradwege. Auch über unsere Crowdfunding-Plattform „HannoverMachen“ und die darauf präsentierten Projekte konnte kurz berichtet werden.
Was genau bei der Plattenkiste besprochen wurde, können Sie in dem folgenden, ausführlichen Bericht des NDR entnehmen:
Bürgerbüro Stadtentwicklung aus Hannover gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen
Viel zu erzählen gab es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 22. Februar zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Manfred Müller, Jamuna Putzke und Dietmar Scholich mit Moderator Jens Krause über die Arbeit des Bürgerbüros Stadtentwicklung in Hannover.
Seit 1995 besteht das Bürgerbüro und wird öffentlich gefördert. Die Zuwendungen sind nicht mit Bedingungen verbunden, und das Bürgerbüro ist politisch neutral, erläutern die Gäste. Vorschläge werden gemacht und Rat erteilt. Was die Stadt dann umsetzt, ist eine andere Sache, doch viel wurde schon erreicht. Viele Fachleute – wie Dietmar Scholich – machen beim Bürgerbüro gern mit. Er ist gelernter Stadtplaner und hatte bereits einige Jahre in der Verwaltung gearbeitet, als er zur Akademie für Raumforschung und Landesplanung nach Hannover kam. Da ging es u.a. auch um Umweltschutz und Nachhaltigkeit. So entstand nach und nach aus beruflichen Begegnungen eine Beziehung zum Bürgerbüro. Als er vor fünf Jahren pensioniert wurde, brachte er sein Wissen für Hannover und Umgebung dorthin mit.
Bürger*innen melden sich meistens mit konkreten Problemen zum Wohnen, zu Straßen oder Fahrradwegen. Dann zeigen ihnen Menschen wie Manfred Müller im Bürgerbüro mögliche Wege, um etwas zu erreichen, und stellen sich sozusagen als “Scharnier” der Bürger*innen zur Stadt zur Verfügung. Die Beteiligten müssen einander vertrauen. Bürger*innenbeteiligung ist kompliziert wegen der Verfahrenssicherheit, doch manche Dinge entziehen sich der Beteiligung. Wenn zum Beispiel das Abwasserkanalnetz saniert werden muss, ist dies verpflichtend – ohne jede Bürger*innenbeteiligung.
Über viele Projekte muss miteinander gesprochen werden. In Limmer und Linden gab es Schwierigkeiten rund um Plätze, Autonutzung usw. Jamuna Putzke ist sich sicher, dass einfach “langer Atem” nötig ist. Wünsche von Heute sind nicht Morgen verwirklicht, sagt sie. Manches hat eben lange Vorlaufzeiten, so zum Beispiel das Radwegenetz in der Stadt. Alle Radwege in Hannover sollen jetzt in Rot markiert werden – auch über Kreuzungen hinweg. Der Lister Platz war dafür das Vorbild, um Radfahrer*innen mehr Sicherheit und Platz einzuräumen. Damals waren die Bürger*innen sehr früh beteiligt, eingeladen von der Bürgermeisterin ihres Stadtteils. Städte, die die Bürger*innen früh “mitnehmen”, haben häufig Erfolg. Wenn Anwohner*innen hingegen über Neuerungen nicht informiert werden, sind sie oft verärgert – und klagen, was Arbeiten durchaus jahrelang verschleppen kann. Wichtig ist, sich auf Augenhöhe zu verständigen, erklärt Dietmar Scholich entschieden.
Hannoveraner*innen, wie Niedersachsen, dürfen stolz sein auf viele Bürger*innenprojekte. 2016 wurde extra eine Crowdfunding-Plattform eröffnet: “HannoverMachen”. Nicht nur Geld wird gegeben für das Projekt, sondern die Bürger*innen können auch mit Ideen für die Nachbarschaft tätig werden, erklärt Jamuna Putzke, die diese Plattform betreut. Eine Initiative hatte sich beispielsweise für die veränderte Nutzung eines Marktplatzes eingesetzt: An marktfreien Tagen wurde die Fläche schlicht als Parkplatz genutzt. Dies sollte geändert werden, damit alle mehr Nutzen davon haben – spielende Kinder, Radfahrer*innen usw. Dies ließ sich ermöglichen durch die Zusammenarbeit aller.
Bürger*innen wie ihre Bezirksräte sollten in laufende Prozesse früh eingebunden werden, dann haben alle Beteiligten etwas davon, betonen die Gäste in der Sendung. Das Bürgerbüro Stadtentwicklung ist auch deshalb ein besonderes und einmaliges Gremium, das allen nützt: den Bürgern wie ihrer Stadt.
P. Stegmann (NDR)
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