Wofür und für wen sind Straßen eigentlich da? Reflexartig denken wir an Autos, Fahren und Verkehr. Das entspricht auch dem, was wir in der Innenstadt Hannovers sehen und erleben. Die Stadt mit Freiräumen und Gebäuden wird erschlossen durch Wege und Straßen, die voll von fahrenden und parkenden Autos sind. Das funktioniert für Autofahrer*innen sehr gut, aber auf den Straßen kann kaum etwas anderes passieren, ihre Nutzung ist eingeschränkt.
Auf der neunten Veranstaltung in unserer Reihe ZUKUNFTinnenSTADT möchten wir die Perspektive auf Straßen in Hannovers Innenstadt ändern: Alle, Frauen, Männer, Kinder, Menschen mit und ohne Behinderung, die die (Innen-)Stadt nutzen, gehen vor allem zu Fuß. Ihre Blickrichtung wollen wir einnehmen. Wir wollen den Fragen nachgehen: Wie kann es gelingen, dass sich diese Mehrheit die Straßenräume und damit die (Innen-)Stadt aneignet, so dass sie nicht der Minderheit der Nutzer*innen von Kraftfahrzeugen überlassen wird?
Wie kann es gelingen, dass alle Stadtbewohner*innen mehr und andere Sachen auf Straßen machen als Parken und Autofahren? Wir wollen in dieser Veranstaltung besonders die Interessen von Frauen, Kindern und Jugendlichen ins Zentrum stellen und ihre Anforderungen an die Planung und Gestaltung der Straßen(lebens)räume reflektieren.
Dazu haben wir zwei Gäste eingeladen, die sich für andere Perspektiven auf Straßen einsetzen:
Juliane Krause ist Verkehrsplanerin für Nachhaltige Mobilität. Sie beschäftigt sich besonders mit den Anforderungen nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer*innen und Genderaspekten. Sie spricht unter dem Titel „Der öffentliche Raum ist Lebensraum! Gestaltung von Straßenräumen für Aufenthalt und Begegnung“.
Steffen Brückner organisiert das Aktionsbündnis „Kidical Mass“ in ganz Deutschland mit dem Ziel, dass sich alle Kinder und Jugendlichen sicher und selbstständig mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewegen können. Er sagt: „Wir müssen unsere Städte und Gemeinden komplett neu aufteilen. Die selbständige Mobilität von Kindern muss in den Fokus. Davon profitieren wir alle und nur so gelingt die Verkehrswende.“
Auf der Veranstaltung wollen wir nicht nur über Mobilität reden, sondern uns auch selbst bewegen. Machen Sie sich gefasst auf Interaktion!
Der Eintritt ist frei, wir bitten um eine Anmeldung unter info@bbs-hannover.de.